Mittwoch, 6. März 2013

Die Einladung (Oriah Mountain Dreamer)



Es interessiert mich nicht, womit Ihr Euren Lebensunterhalt verdient.


Ich möchte wissen, wonach ihr Euch sehnt und ob Ihr davon zu träumen wagt, die Sehnsucht Eures Herzens zu stillen.


Es interessiert mich nicht, wie alt Ihr seid.


Ich möchte wissen, ob Ihr das Risiko eingehen wollt, Euch um der Liebe willen, um Eurer Träume willen, um des Abenteuers der Lebendigkeit willen,  zu Narren zu machen.


Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Eurem Mond stehen.


Ich möchte wissen, ob Ihr das Zentrum Eurer Sorge berührt habt, ob Euch die Enttäuschungen des Lebens geöffnet haben oder ob ihr zusammengeschrumpft seid und Euch aus Angst vor weiterem Schmerz verschlossen habt.



Ich möchte wissen, ob Ihr es mit dem Schmerz aushalten könnt - meinem oder Eurem eigenen - ohne den Versuch zu unternehmen, ihn zu verstecken, abzuschwächen oder zu fixieren.


Ich möchte wissen, ob Ihr in der Freude sein könnt - meiner oder Eurer eigenen; ob Ihr wild tanzen könnt und die Extase Euch bis in die  Finger-u. Zehenspitzen erfüllen lassen könnt, ohne davor zu warnen, vorsichtig zu sein, realistisch zu sein, oder an die Begrenzungen des Menschseins zu denken.


Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Ihr mir erzählt, wahr ist.


Ich möchte wissen, ob Ihr einen anderen enttäuschen könnt, um Euch selbst treu zu bleiben;

ob Ihr die Anschuldigung des Verrats ertragen könnt ohne Eure eigene Seele zu verraten.


Ich möchte wissen, ob Ihr treu und daher vertrauenswürdig sein könnt.


Ich möchte wissen, ob Ihr Schönheit sehen könnt, auch wenn sie sich nicht jeden Tag von ihrer besten Seite zeigt. ... und ob Ihr Euer Leben aus seiner eigenen Präsenz entspringen lassen könnt.


Ich möchte wissen, ob Ihr mit dem Versagen leben könnt, Eurem und meinem, und trotzdem noch am Ufer eines Sees stehen und dem Silber des Vollmonds ein „Ja!“ zurufen könnt.


Es interessiert mich nicht, wo Ihr lebt und wie viel Geld Ihr habt.


Ich möchte wissen, ob Ihr nach einer Nacht voll Trauer und Verzweiflung, müde und wund bis auf die Knochen, aufstehen könnt und tun könnt, was für die Kinder getan werden muß.


Es interessiert mich nicht, wer Ihr seid und was Euch hergebracht hat.


Ich möchte wissen, ob Ihr mit mir im Zentrum des Feuers stehen wollt, ohne zurückzuschrecken.


Es interessiert mich nicht, wo oder was oder bei wem Ihr studiert habt.


Ich möchte wissen, was Euch von innen aufrechterhält, wenn alles andere wegfällt.


Ich möchte wissen, ob Ihr mit Euch allein sein könnt und ob Ihr die Gesellschaft, in der Ihr Euch in leeren Augenblicken befindet, wirklich liebt.

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